Heimatverein  Nienhagen e.V.

Museum zum Anfassen

Gründungs-Geschichte Nienhagens

Es existieren nur wenige unklar datierte Urkunden zur eigentlichen Gründung Nienhagens. Für Nienhagen gilt 1228 als das Entstehungsjahr für "indago nova" (Neuer Hagen).

Als die Gründerin des Ortes gilt

Agnes von Landsberg - Agnes von Meißen – Herzogin zu Celle

(*1192/1193   +1266 in Wienhausen, seit 1211 mit Heinrich I. von der Pfalz verheiratet.)

Sie wurde als drittes Kind von Konrad II von Landsberg (1159 - 1210), Markgraf der Lausitz und seiner Ehefrau, Elisabeth (1153 – 1209), Tochter von Miezko III. (1126 – 1202), Herzog von Polen, geboren.

1211 heiratete sie Heinrich I. („Der Lange“) von der Pfalz, Pfalzgraf bei Rhein (*1173 +28. April 1227 in Braunschweig), Sohn von Heinrich dem Löwen. Da die Ehe kinderlos geblieben war, hatten sie ihren Neffen Otto, Sohn des verstorbenen Bruders von Heinrich, an Kindes statt angenommen. Otto wurde früh dahin erzogen, dass er die Erbfolge von Heinrich I. antreten konnte.

Agnes lebte ganz in ihrem Glauben zurückgezogen und gottesfürchtig.

Sie stiftete um 1221 ein Nonnenkloster des Zisterzienserordens am Unterlauf der Aue im heutigen Nienhagen. Dort existierte bereits eine Kolonie mitten im Wald.  Das Gebiet war sumpfig und feucht.

Das Kloster wurde mit Zisterzienserinnen aus Wöltingerode besetzt und nach etwa zehn Jahren seines Bestehens nach Wienhausen verlegt

Das Kloster wurde von Wassermükken und allerhand gifftigen Würmern sehr incommodiret und hatte gegen des sümpfichten Ohrts kein gesunde Lufft“

Im Sinne der kolonisatorischen Bestrebungen des Zisterzienserordens gab  Herzogin Agnes den bei der verlassenen Klosterstätte gelegen Wald einigen Siedlern zum Anbau frei und gründete so das Dorf Nienhagen. Wieviele Menschen damals in dem ungesunden Überschwemmungsgebiet zwischen Fuhse und Aue siedelten ist nicht überliefert. Sechs große Höfe und 15 kleinere Höfe, sogenannte Koten, wurden immerhin 1492 registriert. Neun Brinksitzer kommen um 1700 dazu. Viele Jahrhunderte hat sich an diesem Dorfbild kaum etwas verändert, bis Industrialisierung und vor allem die Erdölfunde in und rund um Nienhagen den Charakter des Dorfes wesentlich veränderten.


Noch heute gibt es in Nienhagen den „Klosterhof“, in dessen Nähe wohl das Kloster stand.